Roadtrip 2021, Etappe 4: Camperlifestyle an der Côte d‘Azur

Die Tage auf unserem Campingplatz „Domaine du Colombier“ an der Côte d'Azur vergehen wie im Fluge. Wir haben ein Mobile Home für sieben Personen mit einer großen Terrasse, auf der wir - traditionell, wie schon in unserem Urlaub in der Normandie - bis 13 Uhr Frühstücken und Kaffee trinken. Wie erholsam sich das anfühlt, nachdem wir in den letzten Monaten so unheimlich viel Stress hatten in der Doppelbelastung zwischen Home Office und Home Schooling. Wir lassen die Seele baumeln, sitzen in der Sonne und quatschen. Eigentlich viel zu langweilig für einen Reisebericht. 


Die gesamte Zeit haben wir knapp 30°C, also ist auch unser Wille, etwas zu unternehmen, bei dem man sich groß bewegen kann, kaum vorhanden. Stattdessen lassen wir uns im Pool des Campingplatzes treiben. Dieser verläuft wie ein kleiner, sich schlängelnder Fluss um eine Art Insel mit Holzplateaus und hat eine leichte Strömung, so dass die Kinder ab und zu automatisch an uns vorbei schwimmen, wenn wir es geschafft haben uns von unserer Terrasse bis auf Liegen am Pool zu bewegen. Mads, der einzige, der noch nicht richtig schwimmen kann, beschließt, seine Schwimmweste ab jetzt an Land zu lassen und ehrgeizig zu üben. Mia und Moritz machen es schließlich vor und die blöde Weste stört beim spielen und rutschen. Die Rutschen waren für unsere Reise mit den Kindern ein Auswahlkriterium für diesen Campingplatz. Insgesamt sechs Stück gibt es, von geschwungen mit vielen Kurven bis hin zu ganz steil ist alles dabei. Mads kriegt sich gar nicht mehr ein: "Das ist der Oberknaller hier!". Das alles führt dazu, dass die Kinder (und Jens) nur gelegentlich in der Nähe unserer Liegen auftauchen. Ich schaffe es sogar, mal wieder ein wenig zu lesen. Was für ein Luxus!

Während wir uns tagsüber hauptsächlich von Crêpes ernähren, gibt es abends Gutes aus der Campingküche. Wie auch schon in der Normandie zaubern wir immer leckere Gerichte und können dabei wunderbar improvisieren. Ob Pasta mit Garnelen, gegrillter Fisch oder Wraps mit Hackfleisch, eigentlich ist für jeden etwas dabei. Obwohl ich zugeben muss, dass wir uns im Supermarkt leicht verschätzt haben, als wir ein Kilo Garnelen ohne Preisschild für erstaunliche 45€ erwerben („Kinder, genießt jeden Biss!“). Naja, zwischen St Tropez und Cannes ist das vielleicht ein eingängiger Preis, haha. 


Die Strände an der Côte d'Azur sind natürlich der Hammer. Der Strand von St. Aygulf, der sich ca. 5km vom Campingplatz entfernt befindet, kann sich dementsprechend auch sehen lassen. Für Hochsaison ist es gar nicht so voll dort und man kann in mehreren Buchten zwischen Molen im feinen Sand liegen und im türkisen Meer baden. Ich bin ja eher ein Strandmensch als ein Poolmensch und genieße die Zeit dort ganz besonders. 
Zu beachten für alle Autofahrer mit Dachbox oder auch alle, die mit dem Bulli unterwegs sind ist allerdings, dass es an allen Parkplätzen am Strand eine Höhenbegrenzug von 1,80m oder 1,90m gibt. Wir sind diesmal mit dem Passat unterwegs und parken ca. 100m von unserem Liegeplatz am Strand entfernt, Bastian muss bis nach St. Aygulf fahren, um den SUV mit Dachbox zu parken. Allerdings hat er dafür auch das Glück, dass der Parkplatz umsonst ist, während wir 6€ für den Nachmittag zahlen (ist aber auch okay, finde ich). 


Unsere Abende werden immer sehr "idyllisch" mit "Losing it" von FISHER eingeläutet, da nicht nur der Pool sehr nah an unserem Häuschen ist, sondern auch ein Typ, der vier Trampoline mit Bungee-Seilen und ein kleines Karussel betreibt. Sobald wir uns zum Abendessen auf der Terrasse versammeln, fängt sein 90er-Jahre-Techno an über den Campingplatz zu dröhnen. Wir nehmen es mit Humor und halten meist nach den ersten Gläsern Wein mit unserer eigenen Musik dagegen. 
 
Einen Abend am Hafen von Fréjus verbringen wir auch und genießen zwischen den dort liegenden Yachten den ein oder anderen Drink in einer kleinen Bar. Mads und Moritz machen Quatsch (Moritz ist ein Roboter und Mads darf ihn steuern), wir drei Mädels beobachten Land und Leute und die Männer philosophieren über Sport. Wenn wir es schon nicht bis St Tropez schaffen, dann atmen wir doch wenigstens hier ein wenig Jetset-Leben ein. 

Vom wahren Luxus unseres Mobile Homes habe ich noch gar nicht berichtet. Fast jeden Abend liegen wir ganz entspannt im Whirlpool auf unserer Terrasse, während die Kinder zusammen spielen. Hatte Jens bei der Buchung noch gesagt, dass kein Mensch den Whirlpool am Häuschen braucht, so ist er doch nun derjenige, der das Ding oft bereits direkt nach dem Frühstück nutzt. 


Und dann ist der Tag gekommen, an dem wir wieder aktiver werden, denn die Etappe 5 mit der Weiterfahrt zu einem Weingut in Italien steht an. Wir informieren uns ausgiebig, was wir bei der Einreise zu beachten haben. Da wir weniger als 36 Stunden im Land bleiben werden, reichen unsere Impfzertifikate aus, die Kinder müssen wohl nicht extra getestet werden. Ein bißchen mulmig ist mir trotzdem, als wir uns der Grenze nähern...

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