Bulli Abenteuer 2019 - Etappe 6: Die Schatzsucher vom Cimetta

"Vier Personen, dann bitte 90 Franken!" und mir war als hörte ich nicht richtig. "Ähm, wir wollten nur mit der Seilbahn einmal da rauf...und wieder runter!", sagte ich leicht verwirrt. "Ja genau", meinte die nette Dame am Schalter in Orselina, "das kostet 90 Franken für 4 Personen!". Wir sahen uns ratlos an und berieten und erstmal erstmal eine Weile zu Viert. Wollten wir da wirklich für 90 Franken hoch fahren? Auf den Cimetta? Oder würde auch Cadada reichen, die erste Bergstation? Ja, Cadada würde vielleicht reichen. Das gute alte Ticino-Ticket rettete uns schließlich und so fuhren wir für "nur" 60 Franken bis ganz oben.



Für Cadada hatten die Kinder eine Schatzkarte am Schalter erhalten. Wenn man die 8 gesuchten Schilder mit Fußspuren von Tieren an den Wanderwegen fand, bekam man bei seiner Rückkehr am Schalter ein kleines Geschenk. Wieder einmal war Motivation alles! Ich scherzte noch: "Und wenn wir das letzte Schild gefunden haben, dann heißt es sofort: 'Ich kann niiiiicht meeeehr!'". Aber noch hüpften sie vergnügt die Wege entlang und machten sich auf Schatzsuche.


Selbst auf dem Gipfel des Cimettas befand sich noch ein Puzzleteil unserer Suche. Nach der Seilbahn ging es hier nun mit dem Sessellift weiter. Mads war ganz aufgeregt während der Fahrt und hoffte inständig, dass sie die Tierspur am Gipfel finden würden. Er erklomm den letzten Teil des Gipfels ohne T-Shirt (in Madsi-Sprache "Tüüüshööört"). Es war beim Trinken aus einer Wassertränke ein bißchen nass geworden und wie auch seine Schwester ist Mads kein Fan von nasser Kleidung. Naja, mir sollte es egal sein. Er war sicherlich nicht der erste Wanderer, der hier bei der Hitze "oben ohne" auf den Wegen unterwegs war.


Vom Gipfel des Cimettas hatte man einen herrlichen Ausblick auf den See und die Alpen. Ich wäre am liebsten noch länger dort stehen geblieben und hätte es einfach nur genossen, aber wer Kinder hat, weiß, dass es eben nicht immer so läuft, wie man es als Erwachsener gern hätte. Auf dem Gipfel stehen war ab dem Moment uninteressant, als das Schild mit dem Hinweis für unsere Schatzsuche gefunden war. Dann wollten die beiden unbedingt wieder zur Cadada Station, um die restlichen Schilder aufzuspüren. 


Wir hatten heute noch so einiges vor. Nach dem aufregenden Tag auf dem Berg machten wir uns am späten Nachmittag bei glühender Sonne auf in Richtung Verbania, um meine Freundin Barbara zu besuchen und uns mit ihr in ihrem Pool zu erfrischen. Das hatten wir auch bitter nötig, den mal abgesehen von den Steigungen, die wir mit Seilbahn und Sessellift hinter uns gebracht hatten, hatten wir doch durch unsere ausgiebige Schatzsuche auch einiges an Strecke zurück gelegt. 


Es waren viel zu kurze zwei Stunden, aber wir konnten das erste Mal Barbaras Baby Fede kennenlernen und ihr Sohn Leo freundete sich nach einer kurzen Anlaufphase mit Mia und Mads an. In Mia war er regerecht vernarrt, so dass Jens schon einen italienischen Schwiegersohn befürchtete. Die Zeit ging viel zu schnell um. Barbara musste den Kleinen ins Bett bringen und wir wollten in unserem Lieblingsort Cannobio noch etwas Nettes essen, bevor wir uns am nächsten Tag langsam auf die Rückreise begeben würden. 


Der Abend in Cannobio war so ein perfekter Moment eines Italien-Urlaubs, dass ich fast ohnmächtig wurde, haha. Wir aßen in einem netten Restaurant mit Terasse direkt am See. An der Promenade spielte ein älterer Herr italienische Musik und die Leute tanzten in Paaren dazu. Mads war natürlich sofort wieder in seinem Tanz-Element und drehte sich im Takt. Die Boote, die Dämmerung, die Häuser, der See, die Berge und die Musik mit den tanzenden Menschen. Fast wie in einem kitschigen Film, aber wirklich unheimlich schön!


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