La Dolce Vita Tour 2023, Etappe 8: Raue Herzlichkeit am Starnberger See

Was für ein Planungs-Hin-und-Her durch dieses unbeständige Wetter. Da wir noch den ganzen Tag bis abends in Südtirol geplant hatten, nun aber doch schon früher im Gasthaus Steidl, unserer Unterkunft am Starnberger See, eintreffen, macht sich Ratlosigkeit breit. Zu früh ist es, um schon irgendwo zum Abendbrot einzukehren, zu spät, um noch einen längeren Ausflug zu machen. Dadurch, dass wir für heute die Fly-Line eingeplant hatten, haben wir uns gar nicht um Ideen für diesen Stopp gekümmert. Hier sollten wir eigentlich nur zum Schlafen ankommen und am nächsten Morgen nach dem Frühstück direkt weiterfahren.

Wir entscheiden uns dafür, ein Gasthaus auszumachen, in dem wir später etwas essen können und dann eine Weile am See entlangzugehen. Irgendwie haben viele Restaurants heute geschlossen inklusive dem Gastraum unserer Unterkunft. Woran das wohl liegt? Natürlich…es ist Montag! Im Urlaub verschwimmen die Tage irgendwann und man denkt gar nicht mehr an so etwas wie „Ruhetag“. Wir finden das Gasthaus drei Rosen in Bernried und reservieren einen Tisch in einer Stunde. Genug Zeit für einen kurzen Spaziergang am See entlang, bevor das nächste bevorstehende Gewitter kommen soll. Am Kloster in Bernried stehen verschiedene Glocken im Garten aufgereiht. „Den Frieden herbeiläuten“, steht auf einem Schild daneben. Die Kinder läuten was das Zeug hält. Vielleicht hilft es ja? 

Es ist zu kalt, um im Starnberger See schwimmen zu gehen. Finden wir zumindest. An der Wiese hinter dem Kloster haben sich dennoch ein paar Familien eingefunden, die im Wasser herumtoben. Mimi wird von Wasser generell sofort angezogen. „Darf ich mit den Füßen rein?“, fragt sie. Ich kann sie gut verstehen. Mir geht es ähnlich und ich möchte auch zumindest ein Stückchen in den klaren See gehen. Und so kommt unser Spaziergang schon nach wenigen Metern zum Erliegen. Die Kinder schwärmen an der Badestelle aus, gehen ins Wasser, soweit es ihnen die Kleidung ermöglicht, sammeln Stöcker und werfen Steine in den See. Schade, dass es nicht wärmer und sonnig ist. Die Badestelle ist wirklich schön und man hätte sich hier bei anderen Gegebenheiten sicherlich länger aufhalten können. 

Bastian freut sich schon die gesamte Reise darauf, in einem bayrischen Gasthaus eine Renke zu essen und erfüllt sich diesen Wunsch heute Abend endlich. Als das Gewitter in Bayern angekommen ist, sitzen wir in einer urigen Gaststube mit Wirten, die bei Tripadvisor als „rau aber herzlich“ beschrieben werden. Und genau so empfangen sie uns auch. Bei der Reservierung wurden wir noch genervt mit „Ein Tisch in einer Stunde für sieben Leute? Wie soll ich das denn machen?“ begrüßt, aber man macht es möglich und nun ruft der Wirt extra bei unserem Wirt im Gasthaus Steidl an, damit wir uns später trotz Ruhetag noch ein kühles Bier im geschlossenen Biergarten genehmigen können. Den Schorsch kennt er schließlich gut. Und tatsächlich, als wir in später unsere Unterkunft erreichen, stellt die Dame des Hauses netterweise eine Kiste auf Kommission mit uns zusammen, mit der wir es uns im Regen unter der Überdachung bequem machen. Bayrischer Pragmatismus, sehr sympatisch!

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