La Dolce Vita Tour 2023, Etappe 1: Der Kirchenbauerhof
Der Tag, an dem wir auf einen unserer Roadtrips gehen, ist immer etwas Besonderes. Diesmal ist ein ganzes Jahr zwischen den ersten Ideen und den zugehörigen, aufgeregten Telefonaten vergangen, in denen wir uns zu passenden Unterkünften austauschten. Diese wurden dann in meiner Excel-Tabelle festgehalten inklusive zu fahrenden Kilometern, Kosten und Stornofrist. Wenn Monks auf Reisen gehen, sage ich da nur. Allerdings muss ich anmerken, dass wir eben diese Excel-Tabelle zu mehreren Gelegenheiten aus der Tasche…äh, Dropbox gezogen haben, um nach Monaten unseren Plan noch einmal nachzuvollziehen. Ein Hoch also auf die Reise-Monks!
Es ist später Nachmittag, als unsere Ankunft auf dem Kirchenbauerhof in Bubesheim unseren Roadtrip in Richtung Italien einläutet. Vor einem Jahr haben wir die Planungen gestartet und nun sitzen wir hier, im hauseigenen Biergarten, mit kühlen Getränken und stoßen auf den Start einer dreiwöchigen Reise an, die uns viele neue Erfahrungen und Eindrücke mitgeben wird.
Der Hof ist ein ehemaliger landwirtschaftlicher Betrieb, der bereits in den 90ern begonnen hat, erste Gästezimmer zu vermieten. Sicherlich eine weise Entscheidung, denn das Legoland Deutschland ist ganz in der Nähe. Das möchten wir diesmal allerdings nicht ansteuern; wir waren dort bereits bei unserem „Bulli Abenteuer 2019“. Damals waren wir noch zu viert und auf verschiedenen Campingplätzen unterwegs. Nun sind wir, wie 2021, wieder mit zwei Familien und insgesamt sieben Personen unterwegs in vielen, besonderen Unterkünften. Und wir wollen es bei unserem ersten Stopp ruhig angehen lassen. Da kommt uns der Biergarten mit seinen Selbstbedienungs-Kühlschränken gerade recht. Die Striche mehren sich auf unseren Getränkelisten, während Mimi uns Gesellschaft leistet und die beiden Jungs mit den zahlreichen Fahrzeugen beschäftigt sind, die für Kinder hier bereitstehen. Für viele dieser Gefährte sind sie mit 13 und 8 Jahren eigentlich schon zu groß. Es lassen sich aber dennoch interessante Fahrmanöver und Stunts damit machen, die wir aus unserer gemütlichen Ecke heraus verfolgen können.
Auf dem Kirchenbauerhof manifestieren sich zwei elementare Punkte unserer Reise: 1. Es wird heiß! Wir haben am ersten Tag bereits 32° im schönen Bayern und diese Temperatur werden wir bis zu den letzten Stopps unserer Reise nur in den Abendstunden unterschreiten. 2. Irgendwie sind 90% unserer Unterkünfte direkt neben einer Kirche. Beim Kirchenbauerhof ist das natürlich selbstredend. Wo auch sonst sollten die Kirchenbauer gewohnt haben, als direkt daneben. An allen weiteren Orten wird es sich zum Running Gag entwickeln. Ein 3. Punkt wird im späteren Verlauf noch dazu kommen: Exzessive Gewitter. Aber die werden euch in diesem Blogartikel nicht mehr begegnen.
Auf dem Kirchenbauerhof flüchten wir an diesem Tag ins örtliche Schwimmbad, um uns von der Wärme abzukühlen. Auf dem Rückweg holen wir Pizza, die wir in „unserem“ Biergarten essen. Der Hof hat einen kleinen Streichelzoo zu bieten, den Jassel und ich nach dem Abendessen gemeinsam mit den Kindern erkunden. Ein paar Hühner, Ziegen und freche Schafe besiedeln die Wiese hinter der Scheune gemeinsam. Durch ein Tor darf man eintreten und wenn man dann einen Zweig oder etwas Anderes, Schmackhaftes dabeihat, ist man sofort das Zentrum der gesamten Aufmerksamkeit dieser Wohngemeinschaft. Für euch getestet!
Der Versuch ein Selfie mit den Tieren zu machen, endet in einem Lachflash für uns Frauen. Während das süßeste Schaf der Wiese sich als freches Biest herausstellt, dass alle wegbufft (und daher von uns „Buffy“ getauft wird), springt uns ein zotteliges, altes Schaf als Photobomb äußerst interessiert mitten ins Foto. Dem kleinen Mads kann man auf der anderen Seite gar keine leckeren Zweige in die Hand drücken. Er ist nicht viel größer als die Tiere um ihn herum, die ihn sofort belagern und an ihm hochspringen. „Wirf den Zweig weg, wirf den Zweig weg!“ höre ich mich rufen, während er laut kreischend in der Menge steht. Ein kleines Schaf findet meine Füße extrem spannend, knabbert daran herum und folgt mir durch das Gehege. Sobald ich stehen bleibe, werde ich wieder angeknabbert. Schafpediküre. Vielleicht man eine ganz neue Idee. Warum müssen es auch immer Fische sein? Jassel lacht sich kaputt, hat aber immer noch einen Zweig in der Hand und nicht bemerkt, dass eine schlaue Ziege jetzt auf einem Holzhäuschen sprungbereit hinter ihr steht. Streichelzoo, ein Spaß für die ganze Familie, sag ich euch! Mir laufen die Tränen herunter vor Lachen. Allein dafür hat sich unser erster Stopp schon gelohnt!
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