Wie ich im ersten Blogpost zu
unserer Anreise über Hamburg schon schrieb, gab es vorab kurzfristige
Komplikationen mit unseren Flügen, so dass wir einen Tag später anreisen
mussten und dafür den Aufenthalt auf Sansibar nach hinten verlängert haben. Leider
war unser eigentliches Hotel, das Sandies Baobab in Nungwi aber für die
verlängerten Tage bereits ausgebucht. Daher buchten wir für unsere letzten drei
Tage das Royal Zanzibar, das nicht mit kleinen süßen Hütten für die
Übernachtung, dafür aber mit allerlei Luxus aufwarten konnte.
Allein die Rezeption macht
natürlich neben der kleinen Hütte in unserem ersten Hotel schon einiges her,
denke ich, als wir aus dem Taxi steigen. An moderner Kunst und meterhohen Säulen
vorbei kann ich direkt auf das Gelände, die Pools und das Meer sehen. Ich mag
es ja lieber bodenständig, aber schön ist es auch hier allemal.
Wir haben ein Zimmer im vierten
Stock mit einem riesigen Bett im Kolonialstil und dazu ein Badezimmer mit
freistehender Badewanne und einer Flügeltür, die man zum Zimmer hin öffnen
kann. Mia hat sofort den Bademantel und die Schlappen im Schrank gefunden und
beansprucht diese Accessoires ab sofort für ihre abendliche Pflegeroutine
(oookaaay…). Vom Balkon aus kann man auf das Meer sehen. Das reicht uns
Erwachsenen. Abends sitzen wir nun immer hier auf dem Balkon, trinken noch
einen Gin Tonic und genießen den Ausblick. Mein Blick fällt in der Dunkelheit direkt wieder auf die liegende Mondsichel. Ich bin ja
schon oft gereist und weiß, dass zum Beispiel auf der Südhalbkugel ganz andere
Sternbilder zu sehen sind (wie z.B. das Southern Cross), aber das ist mir bisher
noch nicht bekannt gewesen.
Was mir hier auf Sansibar bereits
die ganze Zeit aufgefallen ist: Die Hotels sind angeblich ausgebucht, aber oft
sind wir die Einzigen im Pool oder fast allein am Strand. Das gefällt mir. Ich
gehe davon aus, dass es daran liegt, dass die Menschen, die hierherreisen, versuchen
möglichst viel von der Insel zu sehen und daher nicht jeden Tag im Hotel
abhängen. Sehr sympathisch!
Hinter unserem Haus gibt es einen
kleinen Garten, den wir uns einmal näher anschauen wollen. Netterweise gesellt
sich Massai Jacob zu uns, der hier eigentlich Wache hält. Er führt uns an den
unterschiedlichen Beeten und Pflanzen vorbei, zeigt uns Papaya, Tomaten,
Süßkartoffeln und Mangos. Auch hier steht ein dicker Baobab Tree, wie in
unserem alten Hotel. Allerdings ist dieser hier nicht ganz so dick und
dementsprechend wohl etwas jünger. Jacob zeigt uns eine Baobab Frucht, die er
vom Baum geholt hat und von der er anscheinend schon gegessen hat. Er lässt uns
probieren. Sie schmeckt irgendwie süß und salzig zugleich. Ganz interessanter
Geschmack, so eine Affenbrotfrucht.
Aus seiner Tasche zaubert Jacob eine Tüte
mit roten Süßigkeiten und erklärt und, dass die Süßigkeiten aus der Frucht gemacht
werden. Auch die dürfen wir alle probieren. Bevor ich sie mir in den Mund
stecke, lache ich kurz und sage zu Jens: „Wer weiß, was das ist. Wahrscheinlich
sind wir gleich alle high!“. Aber das bleibt dann doch aus. Doch irgendwie
schön, dass das Hotel hier seinen eigenen kleinen Garten hat. Anscheinend
versucht man, soviel wie möglich selbst anzubauen.
Die letzten drei Tage entspannen
wir einfach noch. Ich kann das ja eigentlich nicht so gut. Ich muss eigentlich immer was erleben, aber gerade fühlt es sich ganz gut an. Wenn wir nicht gerade am Strand entlang schlendern, liegen
wir in einem großen Himmelbett auf der Klippe mit Blick auf das Meer. Ab und zu
kommen nette Hotelmitarbeiter und reichen uns tatsächlich geröstete Erdnüsse
oder auch mal einen Spieß mit geschnittenem Obst. Mehr Dekadenz geht wirklich
nicht. Ein bisschen trauere ich noch meiner keinen Hütte am Strand nach, aber
man gewöhnt sich ja auch schnell an den kleinen Luxus im Leben.
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