Caifornia Love Teil 3 - Flaschenpost und Angus Rinder

Wieder eine angenehme Nacht, nach der sich Mads um halb 8 langsam räkelt. Mia gesellt sich von oben zu uns und wir kuscheln uns noch ein wenig zusammen. Die Rollos haben wir schon hochgezogen und Mads kommentiert die wenigen vorbeifahrenden Fahrzeuge fröhlich ("Ein Motorrad!", "Ein Bulli!",...). Plötzlich kommt ein Hase aus dem gegenüberliegenden Waldstückchen gehoppelt und Mads hüpft aufgeregt auf dem Bett herum. "Ein Hase! Mama, großer Hase, da!". Großartig! Jeden Morgen eine neue Attaktion beim Aufstehen. Mia mutmaßt, dass es ja der Osterhase sein könnte. Nicht ganz uneigennützig wahrscheinlich...

Wir alle haben uns heute sehr auf eine heiße Dusche gefreut, aber der Wasserstrahl im "Familienbad" des Kapitänshauses ist eher enttäuschend. "Wie aus einem Gartenschlauch!", beschwert sich Jens und verlässt uns in Richtung Herrenduschen. Hauptsache heiß, denkt der Rest von uns. Und so machen wir uns frisch und duftend auf nach Kiel.

In Kiel ist es auch trocken, aber es weht ein eisiger Wind und Mia ist maulig. Wir beobachten Schiffe im Hafen und futtern Fischbrötchen. Mia lässt sich mit einem Eis besänftigen und Mads träumt mit seinem Minimilk auf Jens Schultern so lange vor sich hin, bis Jens eine ordentliche Portion Erdbeereis an den Haaren herunterläuft. Wozu Feuchttücher aus der Wickeltasche hier alles gebraucht werden, haha. 

Die Colorline legt tutend ab und verlässt, an uns vorbei, langsam den Hafen und auch wir beschließen, dass es Zeit die Weiterfahrt nach Laboe ist. Dort lassen wir am Strand unsere, extra mitgebrachte, Flaschenpost ins Wasser, in der Hoffnung, dass wir eine Antwort erhalten. 


Am Marinedenkmal in Laboe finden wir, schon zur Weiterfahrt bereit, zufällig das alte U-Boot, in dem wir beide schon als Kinder waren. Wir legen dort spontan einen Zwischenstopp ein und besichtigen es mit den Kindern. Unfassbar, dass hier auf engstem Raum 56 Mann wochenlang Platz gefunden haben. Mia staunt, denn im Mannschaftsraum mit 10 Betten sollen 27 Matrosen geschlafen haben: "Das sind ja mehr Männer als Kinder in meiner Klasse!". Zudem wurden hier Lebensmittel an der Decke (und im Klo, ihhh) gelagert. Mads hingegen ist fasziniert von den vielen "Lenkrädern" im U-Boot. "Hier ein Lenkrad, noch ein Lenkrad! Viele Lenkräder!", ruft er begeistert.

Gut, dass bei all unseren Stopps an diesem Tag unser Lager für die Nacht schon geplant ist. Vor zwei Tagen hatten wir bereits über Landvergnügen den Angus Hof in Stakendorf gefunden, auf dem Sandra und Dirk kostenlos Stellplätze für Camper anbieten, und haben uns direkt dort angemeldet. Als wir auf den Hof fahren, schraubt Dirk gerade an seinem Trecker und begrüßt uns freundlich. Wir sind, wie immer, hungrig und brausen auf seine Empfehlung erst einmal zum "Alten Rathaus" in Schönberg. Von vorn sehr unscheinbar, wären wir sicherlich ohne Dirks Tipp daran vorbei gefahren. Aber so werden wir nett und gut bewirtet. Mia ist so hungrig, dass sie nach Kartoffelpuffern noch eine Portion Spiegelei mit Kartoffeln verdrückt.


Sandra und Dirk haben sogar ein Bad mit Waschbecken und Toilette für uns. Dass es noch im Rohbau ist, stört uns nicht. Sandra führt uns abends noch ein wenig über den Hof. Wir schlafen vis-à-vis mit den Angus Rindern. Ansonsten gibt es noch Hühner, eine freche Katze, Pony & Pferd und drei Hunde. Im Hofladen dürfen wir uns trotz Ladenschluss noch mit Eiern und selbst gemachter Marmelade für das Frühstück eindecken und kriechen dann zufrieden in unsere Betten. 

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