Transatlantik 2016: Mit Kanonen auf Spatzen


Nach dem kleinen Nervenkitzel am gestrigen Tage, beschlossen wir, es heute ruhiger angehen zu lassen und strichen den Ausflug auf den Vulkan, den ich gern gemacht hätte, von unserer Liste. Stattdessen fuhren wir ganz entspannt mit dem Bus in die Innenstadt von Arrecife.

Arrecife ist ein sehr nettes Städtchen mit kleinen, weißen Häusern mit blauen Fensterläden und Brüstungen. Um das Hafenbecken waren kleine Marktstände aufgebaut, an denen man allerlei Krimskrams kaufen konnte und die Innenstadt war mit ihren Geschäften auch sehr nett, so dass wir doch noch ein wenig shoppten. 


Direkt vor dem Städtchen im Meer ist das Castillo de San Carmen zu finden, das im 16. Jahrhundert zum Schutz gegen Piraten errichtet worden war. Eine sehr schöne kleine Festung, an der wir etwas auf den Felsen herumkletterten und die Kinder die Kanonen bewunderten. Mia war begeistert und wenn sie heute von der Reise erzählt, ist das Castillo immer ein Hauptteil ihrer Erzählungen, allein wegen der Piratengeschichten.
An der Promenade beim Castillo ließen wir uns nieder und bestellten Sangria, bei dem wir den schönen Blick auf die Festung genossen und Mia und Amy auf dem benachbarten Spielplatz spielen ließen. Es war noch einmal richtig schön warm und sonnig und das Meer vor Arrecife glänzte türkis zwischen den dunklen Lavasteinen. 

Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Pooldeck, hauptsächlich im Whirlpool und genossen einen letzten Tag die Sonne und die Wärme. Am nächsten Tag würden wir auf Teneriffa anlegen und dann ging es leider schon nach Hause. Ein bisschen freuten wir uns nach 17 Tagen auf Reisen auch darauf, aber ein anderer Teil in uns wäre gern noch auf dem Schiff geblieben. Hätte es doch die Möglichkeit gegeben, mit etwas mehr Jahresurlaub (und etwas mehr Geld) noch weitere 14 Tage an Board zu bleiben und dann direkt in Warnemünde auszusteigen.

Als wir uns für das Abendessen fertig machten, rief Jens Mia und mich aus der Kabine auf den Balkon. Mia machte sich gerade zum Duschen bereit und rief zurück: „Okay, ich komme kurz nackig raus!“, sah durch die Balkontür und machte sofort auf dem Absatz kehrt mit den Worten: „Okay, ich ziehe mir doch schnell was an!“. Die AIDAsol lag heute vor unserer AIDAdiva im Hafenbecken, hatte eine Stunde vor uns abgelegt und fuhr nun (sehr dicht) an unserem Balkon vorbei, während ihre Passagiere auf den Balkonen und Außendecks standen und uns zuwinkten und johlten. Es war nur das Passieren eines anderen Schiffes, aber es bereitete einem doch Gänsehaut!

Beim Abendessen ließen wir unsere Reise Revue passieren und sagten immer wieder: „Ich will noch nicht nach Hause!“. Wir saßen auf dem Balkon eines der Restaurants und die Sonne ging langsam über Lanzarote unter, bis die Insel am Horizont verschwand und wir in der Dunkelheit auf unseren Balkon umzogen und zu Dritt noch einmal dem Klang der, an das Schiff peitschenden, Wellen, lauschten, während Mads in der Kabine friedlich schlief. Nicht wissend, was er in seinem zarten Alter bereits für ein Abenteuer erlebt hatte…

Ps.: Besten Dank an Frau Ina Greenhill vom Reisebüro Greenhill, die uns bei der Planung aller Bestandteile dieser Reise so toll unterstützt hat, indem sie es für uns mit starken Nerven in sämtlichen Warteschleifen aushielt, immer eine noch günstigere Idee für die einzelnen Bausteine hatte (Ich sage nur Transfers!) und so nett mitgefiebert hat, dass am Ende alles so klappt, wie geplant!

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