Tulpenalarm in den Niederlanden


Ein paar Tage hatten wir noch bis Ostern und dazu noch frei. Diese verbrachten wir mit den Kinder und Julia und Roman entspannt in einem kleinen Ferienhaus im Ferienpark Duinland in Sint Maartenszee in den Niederlanden. Zwischen uns und dem Meer erstreckte sich während dieser Zeit lediglich eine schöne Dünenlandschaft. Die Gegend erinnerte uns unheimlich an Sylt und ist sicherlich eine gut zu erreichende Alternative zur Fahrt bis hoch auf die Insel. Man hat Dünen, Strand und alle paar Kilometer Strandrestaurants auf Stelzen. 


Wir hatten schon im Vorfeld gehört, dass April / Mai wohl eine der besten Zeiten für einen Urlaub in den Niederlanden wäre, denn es ist die Zeit der Tulpenblüte. Wir hatten zuvor noch keine Vorstellung von den zahlreichen, riesigen Tulpenfeldern, die uns vor Ort erwarten würden. 


In dicken Streifen erstreckten sich Tulpen auf selbigen in den schönsten Farben. Fast gar nicht möglich, es zu beschreiben. Und auch die Kinder, die ansonsten nicht allzu viel für die botanischen Highlights unsere Sphären übrig haben („Das ist der allerdoofste Wald auf der ganzen Welt!“), waren ganz aus dem Häuschen. „Mama, Papa, guckt mal da!!! Tulpen in orange…Mads, deine Lieblingsfarbe!!!“ oder auch das laut gerufene „Tuuuulpeeenaaalaaarm!!!“, sobald wir mit dem Auto oder zu Fuß zufällig an einem der Felder vorbei kamen. Manchmal kamen wir aus den ganzen Tulpenalarmen auch gar nicht mehr heraus!


In der Nähe unseres Hauses gab es zudem auch noch das „Land van Fluwel“, das Tulpenland. Dort konnte man sich einerseits über alles zum Thema Tulpenzucht und deren Geschichte informieren oder aber sich auf den zahlreichen Spielplätzen und Klettergelegenheiten vergnügen. Balancieren über Seile, Tret-Trecker fahren oder von Baumstamm zu Baumstamm hüpfend einen Bach überwinden und vieles mehr. Besonders Feuer und Flamme waren Mimi und Mads beim Barfußpfad, der einen Kilometer lang über das Gelände führte.


Man ging barfuß über verschiedene Untergründe, kletterte über Hindernisse oder tapste durch dunkle Gänge. Am Ende kam ein Schlammbecken (Muddy Angel Run lässt grüßen) und ein Wasserbecken durch die man waten musste. Alles naturnah im Dickicht des Fluwellandes. Nachdem wir uns erschöpft, nach dem Überwinden des letzten, vier Meter hohen Hindernisses (ein Balken über der Einfahrt zum Fluwelland, gesichert durch ein Netz) im zugehörigen Café auf Getränke und Pfannkuchen niederließen, ließen unsere Kinder nicht locker. Obwohl Mads wirklich mit seinen vier Jahren auch bei dem ein oder anderen Hindernis seine eigenen Grenzen überwinden musste (Respekt, dass er alles geschafft hatte), machten wir diese Barfußtour ein zweites mal. So motiviert sind unsere Kinder wirklich noch nie durch Wald und Wiesen spaziert! Schwarze Füße vom Matsch hatten wir trotz intensiven Waschens auch noch nach Tagen, haha…


Einen Besuch in der kleinen Stadt Den Helder oder des Käsemarktes in Alkmaar standen auch auf unserem Programm. Leider war der Käsemarkt ausgerechnet am Karfreitag, so dass die Stadt brechend voll war und man sich durch Menschenmengen schob, um der Verladung des Käses zuzusehen oder an einem der kleinen Stände Käse zu verkosten und für die Lieben daheim einzukaufen. Da es an diesem Tag auch besonders warm war, waren wir alle einfach nur froh, am Nachmittag endlich entspannt am Strand zu liegen. Bei rund 20°C und Sonne konnten wir die Kinder buddeln und Muscheln sammeln lassen, wie auch an den meisten anderen Tagen.


Abends hatten wir mit der Auswahl unserer Restaurants wirklich immer Glück. Ob es das italienische Essen im "O sole mio" war oder lecker Surf and Turf im "Lekker Puh" oder aber an unserem letzten gemeinsamen Abend ein wunderbares Menü im "De Bokkesprong". Wir haben es uns auf jeden Fall gut gehen lassen! Was ich auch betonen muss, ist die Kinderfreundlichkeit in allen holländischen Restaurants, die wir besucht haben. Gerade in den etwas Feineren hätte man in Deutschland eher schon Seitenblicke des Personals geerntet, wenn man mit 6 Personen inklusive Kindern das Haus betritt. Im "De Bokkesprong" zum Beispiel wurden unsere Kinder sofort vom Chef persönlich mit je einem Geschenk (Knicklichter) und diversen Malutensilien ausgestattet, was auch uns 4 Erwachsenen natürlich den Abend entspannter verbringen ließ. Dort gab es außerde sogar eine eigene Kinderkarte mit diversen Gerichten (z.B. "Kinder-Carpaccio").


Da es uns so gut gefallen hat, haben wir selbst den letzten Tag noch bis zum letzten Moment ausgenutzt, haben am Strand bei 22°C in der Sonne gelegen und in der Strandbar "New Zuid" noch einen Abschiedspfannkuchen und Fisch and Chips gegessen, bevor wir uns auf die Rückreise gemacht haben. Wirklich schön ein paar ruhige Tage zu genießen, bevor der Ostermarathon mit der buckligen Verwandtschaft los ging :o). 

 

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