Transatlantik 2016: Die Reisekinder und der Traumstrand


Wer schon einmal in Punta Cana in der Dominikanischen Republik gelandet ist, weiß, dass man dort sofort in Urlaubsstimmung kommt. Allein das Flughafengebäude, eigentlich nur eine mit Palmblättern gedeckte Bambushütte, scheint einem schon sagen zu wollen: „So, jetzt kann der Urlaub los gehen!“. Ein netter Kofferträger gabelte uns gleich auf und wuchtete unser Gepäck mit dem Ausmaß eines Studentenumzugs auf eine Sackkarre. Es waren wirklich gut investierte 2$, denn als wir kurz vor dem Ausgang noch an einen Security Check kamen, winkte er bloß ab und sagte: „Alemán!“ zu den Kollegen von der Security und zack waren wir draußen. Unser Shuttle von Holiday Taxis brachte uns über eine Autobahn nach Bayahibe. Und wieder einmal dieses Gefühl endlich wieder ganz weit weg von zuhause zu sein, als wir einen, auf einem Esel reitenden, Mann auf dem Standstreifen überholten. Andere versuchten ihre Kühe daran zu hindern auf die Autobahn zu laufen oder ritten zu Pferd auf dem Mittelstreifen. Schade, dass die Kinder da schon tief und fest an uns gekuschelt schliefen.


Die ersten vier Tage unserer Reise verbrachten wir im Hotel Catalonia Gran Dominicus. Wir waren alle erst einmal k.o., waren wir doch morgens um 4h los gefahren und bei unserer Ankunft im Hotel war es bereits 18h lokale Zeit (also 24h deutsche Zeit). Nun entspannten wir erst einmal komplett, lagen noch am ersten Abend im weißen Karibiksand am Strand von Bayahibe, aßen in den leckeren Restaurants auf dem Hotelgelände (das Carpaccio beim Italiener am Strand…mhmmm…) und die Kinder tobten durch das glasklare Meer oder wahlweise auch mal den Pool. Untergebracht waren wir in einem Comfort Room in der Villa Pedernales, einem einfach gehaltenen, großen Zimmer mit einem modernen Bad. Alle anderen Gebäude des Hotels waren, wie der Flughafen, offene Bambushütten mit Palmdächern. Es war herrlich! 
Besonders das Restaurant am Strand war toll. Es hat lediglich ein Dach und die weißen Vorhänge wehten leicht im Wind, als wir dort, pünktlich zum Sonnenuntergang, aßen. Wir konnten das Meer sehen und hören. Jeden Abend schliefen die Kinder beim Essen ein (die Zeitumstellung) und wir fuhren Mia in der alten Rhodos-Taktik in Mads Karre ins Zimmer und trugen das schlafende Baby nebenher.
Mads jauchzte richtig, als er mit Schwimmflügeln neben uns durch die karibische See paddelte, während Mia  durch die Wellen sprang, hin und wieder überrollt wurde und lachend wieder aufstand. Ich sah den beiden zu und dachte, dass wir wieder einmal alles richtig gemacht hatten und uns nicht durch den 12 Stunden Flug hatten abschrecken lassen. Nachdem das Gerangel um Eimer und Schaufeln auch ausgestanden war (schlaue Eltern haben jedes Teil doppelt dabei ;o)), spielten unsere Kinder sogar harmonisch zusammen im Sand bzw. Mia baute etwas und Mads haute mit der Schaufel drauf. Gott sei Dank war das mittlerweile zu einem Spiel geworden und brachte keine Tränen mehr mit sich. Zwischendurch ging ich mit Mia mal auf Erkundungstour mit der Kamera. Wir gingen am öffentlichen Strand spazieren und den kleinen Steg entlang und konnten uns gar nicht satt sehen, so türkis war das Meer und so schön wehten die Palmen seicht im Wind. 


Am letzten Tag wurden die Palmen im großen Garten gestutzt und einer der Gärtner schenkte Mia eine Kokosnuss, die er für sie mit seiner Machete köpfte, damit sie daraus trinken konnte. Mia war überwältigt und erzählte jedem, der es hören wollte, dass ihr ein Mann eine Kokosnuss mit einem großen Schwert geöffnet hatte. Wir tranken die Kokosnuss am Strand im Schatten der Palmen und saßen abends noch etwas wehmütig auf der Terrasse unseres Zimmers. Hätten wir doch noch ewig dort bleiben können! 


Den Vormittag unserer Abreise verbrachten wir am Pool und beobachteten die Kinder. Mads übte im flachen Wasser laufen, kam mit den Füßen auf den Boden und wurde oben von seinen Schwimmflügeln getragen, Mia spielte im tieferen Wasser irgendetwas Geheimes mit Meerjungfrauen („Ihr dürft mir nicht zuhören!“). Robert mit seiner Familie aus München, die wir im Hotel kennengelernt hatten, kam an unserer Liege vorbei, um sich von uns zu verabschieden, da sie heute auschecken würden und mit der AIDA weiterfahren würden. Wir lachten und sagten: „Na, dann sehen wir uns ja heute Abend am Buffet!“.

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