Vienna CPH Girls Reunion

Irgendwann kam ich tatsächlich in Wien an. Und da standen sie schon mit einem kleinen, selbstgemalten Schild bei den Arrivals (sie hatten ja aufgrund meiner Verspätung 2 Stunden Zeit sich daran selbst zu verwirklichen), auf dem "Ines - The German Girl" stand: Meine Freundinnen aus CPH Zeiten. Unglaublich, dass wir es tatsächlich seit 2007 jedes Jahr schaffen und zu treffen. Manches Jahr sogar mehrmals...

Ein paar Sticheleien musste ich mir von Barbara anhören, da Deutschland am Abend zuvor gegen Italien verloren hatte. Aber darüber konnte ich hinweg sehen, denn ich war so froh, alle endlich wiederzusehen! Und auf unserem Weg vom Flughafen zum Hostel ging es gleich schon los: Die unfreundlichen Österreicher schlugen zu! Der Erste, dem wir begegneten, war der Taxifahrer. Laut Website des Hostels sollte der Transfer per Taxi 35 Euro kosten, was sich somit als billiger erwies als der Transfer mit dem Airport Shuttle, wenn wir zusammen schmissen. Doch wir wurden gleich erst einmal ausgenommen...48 Euro standen am Ende auf der Taxi-Uhr und der Taxifahrer erklärte mir doch allen Ernstes, dass er auch noch 15 Euro extra wollte, weil wir ein Großraumtaxi hatten. Allerdings waren wir alle zu froh uns endlich zu sehen und auch zu müde, um lange zu diskutieren, so dass wir es akzeptieren innerhalb unserer ersten Stunde im Land gleich übers Ohr gehauen zu werden. 

Im "Wombat's Hostel" ergab sich der komplette Kontrast. Der Typ an der Rezeption, wie auch alle anderen, waren super nett! Ich glänzte natürlich gleich mit dem vollen Sprung in ein Fettnäpfchen, in dem ich auf das Foto eines Tieres mit dem Namen "Ines" zeigte und fragte, warum das Schwein so heißt wie ich. Daraufhin bekam ich natürlich die naheliegende Antwort, dass es sich dabei um einen Wombat handelt. Wie peinlich, wo ich mich doch vorher noch für einen totalen Australien Experten hielt und immerhin auch schon einmal einen Wombat gestreichelt hatte. Ouch...Wombat Ines gefällt mir natürlich auch viel besser, als hätte man ein Schwein nach mir benannt...aber mit soviel Blödheit konnte ich mich zumindest für den Rest der Zeit nicht mehr blamieren. ;o)

Wir hatten ein 6-Bett-Zimmer, organisierten uns den Abend noch ein echtes Wiener Schnitzel in der wahrscheinlich schäbigsten Kneipe Wiens (aber immerhin nur für 6 Euro), tranken noch ein Bier und fielen dann nach einem ganzen Abend mit Geschichten aus dem letzten Jahr in unsere Hochbetten.

Am zweiten Tag ging es nach einem supergünstigen Frühstücksbuffet im Hostel (3,80€) in die Stadt. Wir besuchten die Hofburg und all die anderen Sehenswürdigkeiten, lernten, dass Sissi gar nicht so nett war, wie in den Filmen dargestellt, und lernten, dass auch Ihre Landsleute, sprich Kellner, Busfahrer, Verkäufer ihrer Herrscherin in Sachen Unfreundlichkeit in nichts nach standen. Nicht, dass man mich hier falsch versteht. Wien ist eine tolle Stadt, es war super, die Mädels wiederzusehen und mit ihnen alles zu erkunden, aber ein bißchen mehr Freundlichkeit und ein bißchen weniger Arroganz im Service-Sektor wären gar nicht schlecht gewesen. 



Den Nachmittag verbrachten wir in der Hermann Strandbar und waren so k.o. von unserem morgendlichen Kulturprogramm, dass wir doch tatsächlich alle in unseren Liegestühlen eine Stunde schliefen. Wie eine kleine Rentnergruppe...
Aber danach waren wir wieder fit für einen Aperol Spritz und dafür unsere Tour fortzusetzen. Schließlich stand noch der Prater auf dem Programm und das Riesenrad dort mussten wir als Wahrzeichen Wiens unbedingt mitnehmen.


Der Hunger trieb uns schließlich den weiten Weg zurück in das Viertel unseres Hostels, wo wir ein kleines, stylisches Restaurant fanden, in dem wir von einem...dreimal dürft ihr raten...unfreundlichen Kellner super Burger, Salate und gebratene Nudeln serviert bekamen. Aber wir waren satt und ließen den Abend mit einem kurzen Besuch des "Punk Band Contest" im Keller unseres Hostels ausklingen.

Den letzten Tag verbrachen wir ganz relaxt im Schloss Schönbrunn und den zugehörigen Parkanlagen. Wir liefen herum, sahen uns die Gemächer der Habsburger an und saßen im Park herum, um zu quatschen. Das ganze Wochenende war es super heiß (35° und strahlend blauer Himmel), so dass kleine Päuschen im Schatten auf dem Rasen sehr entspannend waren. Das Schloss war von innen wie von Außen wunderschön und im Prinzengarten konnte (ich sage damit nicht "durfte") man frische Orangen direkt vom Baum pflücken. Natürlich mussten wir zwischendurch auch etwas richtiges essen, so dass es uns in das Café in der Gloriette verschlug. Wieder einmal Kellner, die uns das Gefühl gaben, uns glücklich schätzen zu können, hier speisen zu dürfen, und meine Apfelschorle kostete doch tatsächlich unfreundliche 4,80€. Aber was soll's. Man muss wohl alles mal erlebt haben... ;o)

Im Irrgarten und dem zugehörigen Spielplatz hatten wir wahrscheinlich den meisten Spaß! Ich liebe es wie wir uns den Tag in Museen vertreiben können und im Kontrast dazu ausflippen, wenn wir einen Spielplatz sehen oder andere Gelegenheiten bekommen uns zu benehmen als wären wir wieder 12 Jahre alt (und wir finden es super!). 


Schließlich mussten wir tatsächlich schon zurück zum Flughafen. Leider mussten wir am Ende zu den Gates rennen, da das Wiener Flughafenshuttle um 18h leider nicht kam und wir somit erst um 18:30h mit dem nächsten Shuttle zurück fahren konnten. Auf meine Frage, was denn mit dem 18h Bus passiert sei, bekam ich nur die patzige Antwort der Busfahrerin, dass sie es auch nicht wüsste. Am Telefon fand sie jedoch später heraus, dass der Bus wohl irgendwo defekt liegen geblieben war. Leider bremste uns zudem noch ein Stau kurz vor den Terminals, so dass die Zeit für einen richtigen Abschied fehlte und wir alle zu unseren Gates sprinten mussten. Aber das Gute ist, dass der Abschied nun auch nicht mehr so traurig ist, wie z.B. damals in Kopenhagen, als wir dachten, die schöne Zeit wäre jetzt vorbei und wir würden uns nie wieder sehen. Dass wir es bis heute jedes Jahr mindestens einmal schaffen uns zu treffen gibt Hoffnung, dass es auch in Zukunft so weitergehen wird. Vielleicht ja nächstes mal in Indien, wo sich die Sechste im Bunde zurzeit aufhält...

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