Backpacking in Thailand - Teil 2
5. Tag - Ko Samui / Dschungel Safari - Di 04.03.2008
Heute haben wir unsere Dschungel Safari gemacht. Um 9h wurden wir abgeholt und auf einen Jeep bzw. dessen Ladefläche geladen. Unser Fahrer "Mr. Tom" steuerte dann sofort in rasantem Tempo und unserem anfänglichen Guide aus Holland im Schlepptau "Grandfather and Grandmother Rock" an, zwei Felsen an der Küste, die aussehen wie Geschlechtsteile. Dort trank der Holländer erstmal eine Dose Bier auf den Guten-Morgen-Joint, den er davor geraucht hatte. Sehr anheimelnd haha...
Vielleicht war auch das der Grund warum wir nach dem Elefanten Trekking im Dschungel und der anschließenden Krokodil-Show mit Mr. Tom und den anderen Gästen an Board unseres Jeeps allein dem Konvoi der zahlreichen Jeeps unserer Tour folgten.
Von dem Elefanten-Trekking waren wir etwas enttäuscht, weil wir dachten, dass wir richtig in den Dschungel reiten und die Tiere in den Käfigen des angrenzenden Zoos, um den wir herumritten, taten mir nur leid. Ich hatte etwas Angst, dass die Tour ein Flopp werden würde. Doch dann fuhren wir zum Nanuang Waterfall und kraxelten dort den Berg hoch, um ihn näher zu bestaunen (nix für Untrainierte...) und durften anschließen im Wasserfall baden! Das war nach dem Aufstieg ganz toll und sehr erfrischend!
Im Anschluss trockneten wir unsere nassen Haare im Fahrtwind unseres Jeeps auf dem Weg zum Mummified Monk in einem Tempel. Der Mönch wurde im Schneidersitz mumifiziert und dort ausgestellt. Als wir wieder zurück zum Jeep kamen, zeigte unser Fahrer uns die zwei Sitze auf dem Dach des Jeeps und sagte uns wir sollten dort hochklettern, er würde dann so weiter fahren. Anfänglich hatte ich furchtbare Angst, dass wir runterfallen, aber je weiter wir wieder über holprige Pisten in den Dschungel fuhren, desto toller fand ich es auf dem Dach durchgeschüttelt zu werden. Die Wege im Dschungel sind Erdstraßen mit Furchen, die zum Teil sehr tief ausgewaschen sind. Das einzige vor dem wir uns in Acht nehmen mussten, waren die Zweige der Bäume, die auf die Straße hingen und vor denen wir uns regelmäßig ducken mussten. Die schlammigen Wege führten uns zum Magic Buddha Garden und als ich abstieg, war ich sehr gut gelaunt und froh mich überwunden zu haben oben sitzen zu bleiben. Der Buddha Garden war auch beeindruckend! Mitten im Dschungel fanden wir einen angelegten Steingarten miot überwucherten Pavillions und Buddha-, sowie Tierskulpturen. Wir bekamen eine kalte Cola und schon ging es weiter durch den Dschungel, auf und ab, hin und her, durch Matsch, über Hügel, steil bergab und steil bergauf...bis wir an einem Aussichtspunkt auf dem Berg ankamen, von dem man die Insel überblicken konnte. Also eigentlich...denn es war sehr diesig.
6. Tag - Ko Samui / Cable Riding & Hat Bo Phut - Mi 05.03.2008
Das Nachtleben von Chaweng spielte sich in einer Straße ab, in der sich Bar an Bar und Club an Club reihte. Allerdings war in den meisten Clubs das Verhältnis Frauen zu Prostituierten ungefähr 10 zu 90, so dass wir, nach dem fehlgeschlagenen Versuch herauszufinden, wo Timo Maas auflegt, schließlich in einem R&B-Club landeten, was Alex natürlich sehr freute. Dort blieben wir auf der Tanzfläche, tanzten und beobachteten Leute, bis wir irgendwann erschöpft und verschwitzt nach Hause gingen. Diese Nacht schlief ich wie ein Stein...
Nachdem wir vorhin etwas an unserem traumhaften Strand geschlafen haben, haben wir grad jeder die beste Dusche unserer Reise genossen: eine Heiße! Ja, das ist durchaus etwas besonderes, denn bisher hatten wir in Thailand kein Hostel mit warmer Dusche. Es ist hier einfach so warm, dass man sie nicht braucht! Aber meine Haare freuen sich sehr, dass nach Tagen nun endlich mal das gesamte Shampoo aus ihnen herausgespült wurde! Gleich wollen wir uns nach der Überfahrt nach Ko Phangan erkundigen und den Tag ruhig mit Essen, Strand und Cocktails ausklingen lassen...
7. Tag - Ko Samui / Ko Phangan - Do 06.03.2008
Gestern hat uns noch ein monsunartiger Regenschauer erwischt. So verbrachten wir den Abend auf der Veranda unseres Bungalows und lasen in unseren Büchern. Doch wir mussten trotzdem noch einmal raus in die Niagarafälle, um triefnass durch metertiefe Schlammpfützen zu waten und dann übersäht von Schlammflecken Geld zu ziehen und im kleinen Supermarkt von Bo Phut unsere Wasservorräte aufzufrischen. Zurück im "Free House" beschlossen wir dort zu Essen und da unser Wirt um 22h schloss, reichte die Zeit nicht mehr für einen Gute-Nacht-Cocktail wie all die anderen Nächte. Unter unserem Fliegennetz in unserem Bett hermetisch abgeriegelt, verfielen wir in einen langen Schlaf. Bedauerlicherweise hatte sich eine Stechmücke mit unter das Netz gemogelt und nutzte die Situation schamlos aus!
Heute verbrachten wir den Tag zunächst am Strand. Unser erster richtiger Strandtag! Den riesigen Sonnenbrand an meinem Körper, der besonders meine Oberschenkel in rotglühende Herdplatten verwandelt hat, sollte ich erst viel später bemerken. Nach Ko Phangan brachte uns ein Highspeed-Catamaran, der in 5 Minuten das andere Ufer erreichen sollte. Doch wir wurden schon um 15h45 abgeholt, um zu unserem Boot zu gelangen, das um 17h ablegen sollte. Thailändischer Pünktlichkeit sei dank legten wir dann auch schon um 17h30 ab. Vom Anleger aus ließen wir uns von einem "Taxi" (ein umgebauter Pickup mit Bänken hinten drauf) nach Bantai bringen, wo wir von einem Guesthouse mit Baumhütten gehört hatten. Doch das "Paradise Beach Bungalows" (Field Paradise Village) entpuppte sich als Enttäuschung, denn es gab nur eine Hütte, die richtig im Baum war und die war dank ihrer kleinen Fenster total dunkel und auch etwas schmutzig (mein erster Blick in neuen Unterkünften richtet sich immer aufs Klo!).
Also versuchten wir aus dem kleinen Kaff nach Hat Rin zu fahren, um dort das "Rin Bay View" zu suchen. Das gestaltete sich etwas schwierig, denn es kamen keine Pickup-Taxen mehr vorbei und so fuhren wir per Anhalter auf der Ladefläche eines normalen Pickups eines zwielichtigen Thailänders mit. Die Dunkelheit, die um 18h über uns hineinbrach, führte uns dennoch irgendwie zum "Rin Bay View" und nachdem wir von einem Deutschen, den wir zufällig auf der Straße trafen, vor den lokalen Gefahren ("Vorsicht! Ab ca. nachts um 2h rotten sich hier Hunde zu Gangs zusammen und wollen einen beißen!") gewarnt wurden, checkten wir in unsere Hütte mit Air-Con und Bad ein. Da wir zwei Nächte bleiben wollten, bekamen wir sie für 600 statt700 Baht...immerhin.
Hat Rin ist zwar ebenso touristisch wie es Hat Chaweng auf Ko Samui ist, doch irgendwie ist hier alles anders. Es liegt eine andere Stimmung in der Luft und es ist eine andere Art von Tourismus. Auch der Rhytmus der Leute scheint anders zu sein, denn als wir um 21h auf Nahrungssuche gingen, waren zwar alle Läden und Restaurants offen, aber total verwaist. Ein Touristenort ohne Touristen quasi! Auch gemütliche Strandbars und -restaurants sucht man hier vergeblich. So aßen wir bei einem sehr netten Inder mitten in der "Stadt" von dessen Essen uns bis jetzt noch irgendwie schlecht ist, warum auch immer und gingen dann in die Cactus Bar, um dort den Flyer für einen Free Drink einzulösen, den wir auf der Straße bekommen hatten. Es entpuppte sich als Vodka-Red Bull, was der Barkeeper uns zusammen mischte.
Da saßen wir nun und nippten an dem Teufelszeug, während wir die Feuertänzer am Strand beobachteten und eine schleppende Konversation mit den angeblich einzigen anderen Deutschen am Strand, Joseph dem Sozialpädagogen und Tim, der Geographie studierte, führten. Irgendwie merkten die wohl, dass sie bei uns auf Granit beißen ("Ich studiere Sozialpädagogik, weil ich dadurch mein Helfersyndrom ausleben kann!") und zogen in eine andere Bar weiter, während wir uns mit unseren armen, mit indischen Irgendwas gefüllten, Bäuchen auf den Heimweg machten...
8.Tag - Ko Phangan - 07.03.2008
Der neue Tag begann wieder einmal mit Regen. Alle anderen Touristen mit denen wir gesprochen hatten, meinten, dass auch sie noch nie soviel Regen in Thailand erlebt hatten. Noch nicht einmal in der Regenzeit. Alex und ich saßen etwas ratlos auf unserer Terasse und beobachteten, wie es eimerweise an unserer Hütte herunterplätscherte. Nach einem american breakfast in der Stadt, kämpften wir uns wieder zurück durch tiefe Schlammpfützen und da unser Plan mit einem geliehenen Quad über die Insel zu fahren wettertechnisch nicht aufging, beschlossen wir den Tag in einem Spa zu verbringen.
Alex ließ sich massieren, während ich ein Sunburn Treatment für meine so geschundene Haut bekam. Für 900 Baht wurde ich von jeder Körperseite 45 Minuten in ständig erneuerte Eiswasser-Kompressen gewickelt und als ich dann zitternd da lag, weil meine Körpertemperatur um ca. 10 Grad heruntergekühlt war, bekam ich eine Ganzkörpermassage mit Aloe Vera Gel. Für meinen Sonnenbrand an den Oberschenkeln war es allerdings sehr gut...
9. Tag - Ko Tao - Sa 08.03.2008
Gut befrühstückt mit Toast, Ham & Eggs und Fruit Salad machten wir uns per Taxi und Boot auf Richtung Ko Tao, um dem Regen zu entfliehen. Da das Boot AC hatte, konnte man es unter Deck nicht aushalten vor Kälte. Also schaukelten die halb-seekranke Alex und ich im Schneidersitz an Deck sitzend Richtung neuer Unterkunft. Da über Sai Ri im Westen von Ko Tao ebenfalls dunkle Wolken hingen wie über Ko Tao, zog es uns an die von Tani beim Cable Riding empfohlene Shark Bay, auch Chalok Ban Kao genannt. Etwas k.o. kamen wir dort an. Das von Tani empfohlene Guesthouse Taraporn Bungalows entpuppte sich im Gegensatz zu unserer kleinen Bucht als Enttäuschung, da wir ein Bungalow mit Müllbergblick bekommen hätten.
10. Tag - Ko Tao - So 09.03.2008
Da morgens um 6h30 unsere Nächte jäh beendet wurde durch den Besuch einer ekelhaften Kakerlake in unserem Badezimmer, waren wir eh schon etwas knöttig drauf. Die Kakerlake hatet sich dank der Besprühung mit "No Bite" Insektenspray unter unser Bett geflüchtet, also waren die restlichen Stunden Schlaf nicht mehr allzu erholsam. Aufgrund ihres Besuchs und der Tatsache, dass unsere Matratze einen schier unerträglichen Schimmelgeruch ausstieß, siedelten wir ins nahgelegene "Ko Tao Tropicana Resort" um.
Dort war unser neuer Bungalow aber auch nach einem großen Frühstück noch nicht bezugsfertig, also machten wir uns auf und mieteten bei strahlendem Sonnenschein ein Quad, mit dem wir dann gen Norden der Insel aufbrachen.
Ein kurzer Stopp an der bekanntesten und größten Bucht, der Sai Ree Bay, ging es weiter zu einem Viewpoint, von dem man die kleine Insel Ko Nang Yuan mit ihrem Verbindungsstrand zu einer anderen Insel sehen konnte. Es begann mittlerweile zu regnen. Patschnass flohen wir zurück durch die Wälder, vorbei an Resorts, den Hütten der Einheimischen und jede Menge Müll am Straßenrand nach Sai Ree, wo wir in einer Strandbar bei ein paar Shakes Unterschlupf fanden. Unsere Sachen waren so nass als hätte man uns ins Meer geschubst.
Als dann das Schlimmste vorbei zu sein schien, sprangen wir wieder aufs Quad und jagten die Straße wieder gen Norden, diesmal in Richtung Mango Bay. Über ausgespülte Dirt Roads mit teilweise ca. 50 cam tiefen Löchern quälten wir unser Quad die Berge hinauf und ließen bergab die Bremsen heiß laufen. Den letzten Berg wagten wir uns nicht mehr hinauf, also ließen wir das Quad irgendwo im Dschungel stehen und kraxelten zu Fuß hoch. Der Weg wäre zu steil gewesen und zu ausgewaschen. Das war von nun an unsere ganz private Dschungel-Safari. Wir hörten merkwürdige Tiergeräusche und sahen merkwürdig gewachsene Bäume und Palmen.
Wir flüchteten zurück nach Chalok Ban Kao und bezogen unseren neuen Bungalow. Triefnass dort angekommen, die nächste Hieobsbotschaft: wir hatten keine Klospülung, sondern einen Eimer Wasser an deren Stelle. Aber naja, wat mut, dat mut! Unserer nassen Sachen entledigt, packten wir uns erstmal an den Strand. Es war mittlerweile trocken und aufgeklärt...
Abends wanderten wir bis zu einer nahegelegenen Strandbar, in der es Buffet mit Meerblick gab. Das war toll, denn so konnten wir endlich mal alles ausprobieren, was wir uns sonst nicht zu bestellen trauten. Ein, zwei Gute-Nacht-Bier und eine Stunde im Internet Café später legten wir uns dann k.o. in unsere Betten und hofften, dass das Wetter morgen besser werden würde.
11. Tag - Ko Tao - Mo 10.03.2008
Heute haben wir eine Schnorcheltour rund um die Insel gemacht.
Nachdem wir die Insel noch über einen Holzsteg umrundeten, ließen wir uns in der Inselbar nieder und stürzten unsere Cola in uns hinein...
Ach hab ich überhaupt schon erwähnt, dass wir den gesamten Tag Sonne und tiefblauen Himmel hatten? Es war herrlich nach dem vorherigen Tag im Monsun! Nur hat unsere Haut wieder gelitten. Aber das kennt sie ja mittlerweile schon...nun sitze ich im Schatten eines Busches an unserem Strand und schaue auf das Meer und die idylische Bucht. Und natürlich den blauen Himmel!
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