Milan, Milan

Da die Bahn ja ausgerechnet am 5.10. von 9-12 streiken musste und ich natürlich genau in dieser Zeit im Zug zum Flughafen Bremen hätte sitzen sollen, ist Gott sei Dank in letzter Sekunde mein lieber Onkel Lutz eingesprungen, der dafür gesorgt hat, dass ich meinen Flug nicht verpasse. Den hatte ich übrigens durch Jens gefunden, der ja an der Quelle sitzt und mir von einer 1 Cent - Aktion von Ryanair erzählt hat, so dass ich mit einem Flugbudget von nur 20 Euro in Mailand gelandet bin.


Das Erste, dass ich übrigens in Mailand vom Shuttlebus aus gesehen habe, war ein Italiener, der in seinem Auto saß und seinen eigenen Popel aß...das sorgte auch im späteren Verlauf des Wochenendes noch für zahlreiche Lacher. Mein Freund Salva hat mich dort dann vom Flughafenshuttle abgeholt. Als ich ausstieg, dachte ich, ich kollabiere, bin ich doch in Bremen noch in dicker Winterjacke ins Flugzeug gestiegen. In Mailand waren es 27 Grad!!! Dafür war ich natürlich überhaupt nicht ausgerüstet. Nach ein paar Stunden in Salvas und Theos verrückter WG, konnte ich die Spannung kaum noch aushalten, wie es jetzt wohl ist, all meine Freundinnen aus Kopenhagen nach 3 Monaten wieder zu sehen! Würde es erst komisch sein? Würden wir uns noch so verstehen wie in CPH?

Als wir dann aber in Barbaras Wohnung kamen und ich zunächst von Barbara herzlich begrüßt wurde, waren die anderen...gar nicht da. Mhm, was ist denn hier los, dachte ich, als ich mir erstmal einen Überblick über die Zimmer machte. Und dann sprangen sie plötzlich hinter der Tür zum Schlafzimmer vor und nachdem ich die erste Herzattacke überwunden hatte, lagen wir uns alle in den Armen. Wir fingen sofort an zu reden...über uns, das "Nach-Hause-kommen", was wir jetzt machen und natürlich über unsere Zeit in Kopenhagen! Es war fast so, als wären wir alle nie getrennt gewesen...Anne-Laure, Alka, Sophie, Salva, Barbara und ich. Irgendwann fiel uns nämlich kurzfristig mal auf, dass wir ja gar nicht in Porcelaenshaven sondern in Milan sind!


Wir waren trotzdem ganz schön k.o.! Vorallem ich, da ich ja schon seit dem frühen Morgen unterwegs war, um von zuhause nach Hameln zu Lutz (danke nochmal fürs Fahren, Julia!), von Hameln nach Bremen mit dem Auto, von Bremen nach Bergamo mit dem Flugzeug, von Bergamo nach Mailand Hbf. mit dem Orio Shuttle und von dort hinter Salva herhetzend mit der UBahn und dem Bus in seine Wohnung und von dort zu Barbara zu kommen...uff...ok, man kann wohl verstehen, dass ich mich auch gut und gerne einfach nur in meinen Schlafsack hätte kuscheln können. Ich wäre bestimmt sofort eingeschlafen. Aber das ging ja mal gar nicht...Barbara hatte noch ein paar Freunde eingeladen mit denen wir uns gierig über ein paar bestellte Pizzen hermachten (bei Billigfliegern gibt es ja auch nix mehr zu essen hehe) und dann in einen Club etwas außerhalb von Mailand aufbrachen. Es war richtig lustig wieder mit allen zu feiern! Wie in CPH...aber das sagte ich ja bereits.

Am nächsten Tag zeigte Salva Anne-Laure, Sophie und mir die Stadt. Mailand hatte für mich immer viel mit Glamourzu tun, das konnte man in den im ersten Moment nicht gleich erkennen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir ja nicht in einer typischen Touristengegend wohnten und darum auch zuerst durch Straßen mit etwas heruntergekommenen Häusern liefen...aber in Italien hat sowas ja auch irgendwie seinen ganz besonderen Charme. Salva zeigte uns die Kathedrale, die große Einkaufspassage mit den Geschäften wie Gucci, Prada und co und das Schloss. Natürlich traten wir auch auf den gemalenen Löwen in der Passage, denn das heißt ja bekanntlich, dass man nach Mailand zurück kommen wird. Und das werden wir ja sicherlich...

Am Nachmittag sprangen wir dann in den Zug nach Verbania. Und das "sprangen" meine ich wörtlich! Wir waren nämlich etwas spät dran. Anne-Laure und mir taten die Beine und Füße vom vielen Laufen schon weh und dann hetzte uns Salva auch noch die UBahn hoch und runter, weil er leider auch nicht genau wußte, wo wir hin mussten. Im Zug erwartete uns dann das wahrscheinlich schrecklichste englische Kind in ganz Italien! "Look at daddy, no no no..." war die antiautoritäre Antwort der Eltern. Da Kind schmiss seinen Teddy auf den Boden, brüllte durch den ganzen Zug und belästigte andere Zugreisende...wie uns zum Beispiel. Zumindest an dem Tag waren wir uns einig, dass wir keine Kinderfreunde waren!

Im Haus von Barbaras Eltern angekommen, wurden wir dann mit dem tollsten Blick über den Largo Maggiore belohnt. Ihre Eltern haben ein Haus oben am Berg über Verbania mit Pool und "Gästehaus"! Bevor wir zu ihrer Graduation Party aufbrachen, standen wir alle stundenlang auf dem Balkon und schauten einfach nur in die Ferne...sprich bis in die Schweiz, die von Verbania nur ca. 30km entfernt ist. Die Graduation Party war dann auch klasse! Wir lernten ihre Freunde drin, genossen das tolle Buffet (und den Kuuuchen, man darf den Kuchen nicht vergessen zu erwähnen!) und tranken Champagner und Sangria.


Am nächsten Tag zeigten uns Barbara und ihr Freund Marco dann die Gegend. Wir fuhren zu einem abgelegenen Kloster, ebenfalls mit einen tollen Blick über den See, und liefen ein bißchen durch den Wald. Schließlich picknickten wir unten am See und versuchten Salva ins Wasser zu schmeißen. Wir aßen Maronen an einem Maronenstand in einem Nachbarort, ebenfalls am See, und brachen dann auf, um die Mädels aus Paris und Montpellier zum Flughafen zu bringen. Ich blieb ja einen Tag länger als die anderen und war froh, dass ich nun mit konnte, um die anderen zu verabschieden.

Es war wirklich ein tolles Wochenende und ich bin ein bißchen traurig, dass ich nicht zum nächsten Treffen nach Paris kommen konnte. Aber wir haben in Mailand schon darüber gesprochen: wir haben es nun einmal geschafft uns nach Kopenhagen zu treffen und darum werden wir es immer wieder schaffen uns zu sehen. Ich habe ein gutes Gefühl, dass das wahr sein könnte...

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